Vom Mittelalter an war Hasserode ein schwieriges, immer vom Niedergang bedrohtes Bergbaurevier. Immer wieder wurden Bergleute in der "Freiheit" (von Steuern befreites Gebiet) angesiedelt und fanden in den umgebenden Tälern ihre karge Arbeit beim Schürfen nach Schwermetallen (Blei, Kupfer, Silber). Berühmt war das im Revier gefundene und in der "Freiheit" zum „Hasseröder Blau“, einer blau färbenden Keramik- und Porzellanfarbe, verhüttete Kobalt.
1795 zerstörte ein Hochwasser die Bergwerksanlagen im Thumkuhlental. In der Folge kam auch die Kobalthütte in der Bergfreiheit zum Erliegen. Das Gelände wurde an den Fabrikanten Niewert verkauft und blieb bis in die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts in Familienbesitz.
Zunächst wurde eine Holzmühle eingerichtet (Holzmehl für Bäckereien und chemische Industrie), dann schrittweise Sägewerke und Produktionsanlagen zur Holzverarbeitung mit Bahnanschluss errichtet. Zum Antrieb wurde eine aufwändige Wasserkunstanlage immer weiter ausgebaut. Vom Braunen Wasser und von der Steinernen Renne wurden Grabensysteme errichtet, um den wachsenden Wasserbedarf abzusichern: Insgesamt sind 5 verschiedene Standorte für Wasserräder und 2 Turbinen mit Generatoren nachweisbar. Ein Industriewasserrad und die Turbinen sind noch vorhanden. In der DDR-Zeit gehörte der Betrieb zu der Vereinigten Holzindustrie Nordharz (VHI Nordharz). Neben Schnittholz wurden Verpackungsmaterialien und die berüchtigten "Sauerkrautplatten“ (Holzwolle-leichtbauplatten) hier hergestellt.
Nach der Wende wurde der Betrieb verkleinert und verlagert, das Gelände geteilt und zum Teil abgerissen. Ein Fabrikgebäude und das ehemalige Ferienlager mit Wohnhaus und Werkstattgebäuden erwarb die Evangelisch- Freikirchliche Gemeinde Wernigerode. Sie baute das Gemeindezentrum ARCHE aus, das 1999 eingeweiht werden konnte (www.arche-wernigerode.de)
Das Ferienlager wurde 1999 bis 2002 mit Hilfe des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland saniert und wird seitdem vom ARCHE eV. gemeinnützig geführt